Der gestrige Tag war nicht gerade der entspannteste - die morgendlichen Verspannungen entwickelten sich zu einem Kopfweh, und der Stresslevel war sehr hoch. Am Nachmittag ging ich mit einem guten Freund spazieren, was sehr gut tat, und gegen Abend setzte ich mich für eine Stunde aufs Fahrrad, um den Stress abzubauen. Nach der Hälfte der kleinen Tour begann es in Strömen zu regnen, sodass ich durchnässt, aber irgendwie fröhlich nach Hause kam.
Um 19:30 hatte ich dann meinen Testtermin. Ich war auch deswegen angespannt, weil es nicht am bisherigen Ort, sondern an einem Schnelltest-Zentrum war. Es regnete immer noch. Als ich dort ankam, standen etwa 50 Menschen Schlange. Ich fragte zwei, die auch anstanden, wie das hier funktioniere, und erhielt von den sympathischen jungen Leuten Auskunft, dass ich die Covid-App herunterladen und mich registrieren müsse. Also tat ich das. Als ich so um mich herum schaute, sah ich lauter sympathische Gesichter: der junge Dandy, der mit seinem Date unterwegs war; die übergewichtige junge Frau in Trainerhosen; der Sportler am Ende seines Trainings; die alternative Frau mit den grauen Haaren; der etwas verwirrte ältere Mann, der nicht verstand, wie der Registrierungsprozess funktionierte. Eine bunt gemischte Schar.
Und plötzlich dachte ich bei mir: da will ich gerne dazu gehören. Diese Menschen mag ich. Es war ein merkwürdiges Gefühl der Solidarität, das sich da überall breit machte. In der einen oder anderen Weise waren wir alle im selben Boot. Und das war ein richtig schöner Moment, weiterhin im strömenden Regen.
So verwandelte sich der stressige Test in einen Aufsteller zum Abend.