Mit meinem gestrigen Blog-Eintrag bin ich nicht wirklich zufrieden. So will ich versuchen, mich klarer auszudrücken.
Was meinte ich mit „akzeptieren der Situation“? Die gegenwärtige Lage hat vor allem zwei Aspekte:
- Als ungeimpfte Person sehe ich mich mit einer gesellschaftlichen Ausgrenzung konfrontiert, der ich nur durch regelmässige Tests entgehen kann. Diese Tests sind aufwändig zu koordinieren, nehmen mir viel Zeit und Energie, und ab Oktober kosten sie möglicherweise viel Geld (77 Franken gemäss Auskunft des Testzentrums).
- Mit der überwiegenden Mehrheit meiner Bekannten und Freunde, die geimpft sind, kann ich dieses Thema nicht diskutieren, ohne dass die Wogen hochgehen und Aggressionen und andere negativen Energien Raum bekommen. Von Behörden und Entscheidungsträger*innen ganz zu schweigen.
DAS sind die Tatsachen, und DAS muss ich akzeptieren. Ich muss mich von dem Gedanken verabschieden, all diese Probleme dann doch noch mit Gesprächen und Werben für Verständnis irgendwie lösen zu können.
Sobald mir DAS klar ist, verschwende ich nicht mehr Energie auf Dinge, die ich nicht ändern kann. Ich werde frei davon. Ich lasse sie sausen. Und ich kann meine Energie darauf verwenden, die viel wichtigeren Fragen zu stellen:
Wie gehe ich mit der Situation kreativ und konstruktiv um?
Wo hole ich mir Unterstützung?
Wo kann ich Unterstützung geben?
Wo sind die Fronten, an denen ich kämpfen kann?
Wie kämpfe ich konstruktiv?
Das heisst, ich kann meine Energie gezielter einsetzen. Ich kann fuchsteufelswild sein und meine Pfeile jedoch nicht in die leere Luft, sondern in die richtige Richtung abschiessen.
So. Mit diesem Blogbeitrag bin ich, glaube ich, zufriedener!