Manchmal treffen Ereignisse in merkwürdiger Weise zusammen.
Heute besuchte ich das SRF-Portal, um zu schauen, ob es Neuigkeiten hinsichtlich der Kostenpflicht von Antigen-Testen ab dem 1. Oktober gibt. Dabei stiess ich auf diese Notiz im Live-Ticker (22. September 2021, 08:25 Uhr):
Shutdown in Millionenmetropole in China
In der 10-Millionen-Metropole Harbin im Nordosten von China gibt es 16 neue Corona-Fälle. Zum ersten Mal seit Februar 2021. Deshalb wurde von den Behörden ein Shutdown ausgerufen: Kinos, Fitnessstudios und Salons wurden geschlossen. Die Menschen dürfen ihre Häuser nur noch mit einem negativen Covid-Test verlassen.
Ich dachte bei mir: 16 Fälle auf 10 Millionen? Und dafür gibt’s einen Shutdown? Wie ist so etwas bloss möglich? Wo ist die Verhältnismässigkeit geblieben? Bin ich der einzige, der das einen Wahnsinn findet?
Gleich versuche ich mich wieder zu entspannen und denke bei mir: es bringt nichts, sich Albtraum-Szenarien für die Zukunft auszumalen. Wir leben jetzt. Niemand weiss, was geschieht. Und es gibt auch gute, konstruktive Kräfte, die wie Phönix aus der Asche des Wahnsinns entstehen.
Ein paar Minuten später erhalte ich die Nachricht, dass eine gute Freundin von mir überraschend verstorben ist. Wir hatten nur wenig Kontakt, aber wenn wir uns sahen, war es immer sehr, sehr schön. Ich liebte sie sehr, ihre tiefe Stimme, ihren Humor, ihr liebevolles und zugleich kantiges Wesen. Sie scheint plötzlich gestorben zu sein, weshalb ich auch nicht mitbekommen habe, dass sie krank war. Wie gerne hätte ich sie noch einmal gesehen und ihr gesagt, wie gerne ich sie habe. Nun kann ich ihr das nur als Gefühle in die ewigen Jagdgründe senden. Wir haben nur das Jetzt.
Ich denke bei mir: Vielleicht sind Freundschaft und Liebe dieser Phönix aus der Asche. Was zwischen Menschen passiert, ist stärker als jeder Wahnsinn, als jedes Virus.
Heute Abend nehme ich an einer Sitzung teil, an der über die Durchführung eines Anlasses entschieden wird, an dem ich beteiligt bin. Erneut bin ich angespannt. Meine Motivation hält sich in Grenzen, aber ich möchte auch die Offenheit behalten, dass die Durchführung doch geschieht. Wir werden es sehen. Die Freundin werde ich in Gedanken mitnehmen.