Heute habe ich wieder einmal im Zug die Mainstream-Gratiszeitung „20Minuten“ angeschaut. Um ehrlich zu sein, habe ich ein Exemplar davon aus einem Abfallkübel gezogen, als ich die Headline las: „Sicherheitsfirma kürzt Ungeimpften den Bonus“.
In der Zeitschrift gab es verschiedene Berichte zum Thema. Gleich auf der dritten Seite war von der Berufsfachschule Uster BFSU die Rede, die ihre Maturareisen als 2G-Veranstaltungen organisiert. Ungeimpfte Schüler*innen dürfen damit nicht mitkommen, auch wenn sie sich testen lassen (Bild unten).
Weiter hinten war dann der Bericht, der auf der Frontseite angekündigt wurde. Dabei geht es um Arbeitgeber, die von ihren Angestellten ein Zertifikat verlangen. Falls die Arbeitnehmenden kein solches Zertifikat erbringen – bzw. als Ungeimpfte sich nicht testen lassen – drohen ihnen Lohnstreichungen. Anscheinend hat die Gewerkschaft UNIA bestätigt, dass Firmen von Angestellten ein Zertifikat einfordern dürfen (Quelle).
Wie Vieh werden die Leute zur Impfung geprügelt, denke ich bei mir. Es ist einer jener Wahnsinns-Momente, die ich täglich habe. Ich kann nicht glauben, was ich sehe und lese. Ich nehme es als menschenverachtendes Hardlinertum wahr. Längst ist nicht mehr davon die Rede, was jetzt wirklich verhältnismässig ist. Längst ist nicht mehr davon die Rede, wie wir uns medizinisch wirksam vor einer Covid-Ansteckung schützen können. Nein. Es geht nur noch um Durchsetzung, Zertifikate, Regelungen und Massnahmen.
Als ich diesen Blog eröffnete, schrieb ich, dass mir der Geist Sorge bereitet, der da weht. Ich könnte es heute nicht besser sagen.
Und auch dies könnte ich nicht besser sagen: individuelle Klarheit und Solidarität sind der einzige konstruktive Weg, den ich sehe.
