Zwischen links und rechts

Heute war ein merkwürdiger Tag. 

 

Ich wachte in schlechter Stimmung auf. Gestern hatte ich einen völlig unerwarteten Zusammenstoss mit einem Arbeitskollegen - nicht wegen Covid. Es ging darum, dass ich um mehr Kommunikation gebeten habe und die Person das als Massregelung empfunden hat. Sowas belastet mich immer sehr, weil es die Stimmung trübt.

 

Ich machte dann einiges an Korrespondenz, erhielt einen Telefonanruf von einer lieben Freundin, und über Mittag ging ich für 2 Stunden an die kalte, aber sonnige Herbstluft. Wie meistens, wenn ich das mache, verscheuchen die Naturgeister die trüben Gedanken schnell. 

 

Am Nachmittag war es gewandelt. Meine innere Stärke kehrte zurück.

 

Unter anderem hörte ich per Zufall in ein Video von einer Frau namens Mel Rentmeister. Normalerweise ist das nicht so mein Ding, aber irgendwie konnte ich doch nicht aufhören, ihr zuzuhören. Dies ist das Video auf Youtube. Sie erzählte von einer Erfahrung, die ich auch habe:

 

Es geht nicht mehr nach links und nicht mehr nach rechts, nur nach oben. Die Zeit zwingt uns, zu unserem Selbst zu kommen. Sie zwingt uns in die Spiritualität hinein. Ohne Alchimie wird das Leben unerträglich.

 

Ich merke, wie ich reife. In meinem künstlerischen Beruf äussert sich das. Aber auch sonst. Ich merke, wie ich an Kraft gewinne. Ich mag es mir manchmal nicht eingestehen, dass es so ist, weil ich die Umstände so widerlich finde im Moment. Aber es ist so. Ich komme in eine Tiefe wie noch nie in meinem Leben.

 

Was hier wohl geboren wird an Zukunft?