Es ist eine merkwürdige Zeit, diese Zeit zwischen den Jahren.
Wir blicken auf das alte Jahr zurück und denken daran, was es uns gebracht hat. Begegnungen kommen mir in den Sinn, aber auch Gefühle der Orientierungslosigkeit, die mich begleitet haben. Die Vergangenheit ist nicht wirklich präsent.
Und wir lauschen in das neue Jahr hinein. Ungewissheiten tauchen auf. Auch die Zukunft ist nicht wirklich präsent.
In mir lebt Dankbarkeit, dass ich es bis hierhin geschafft habe. Und Traurigkeit über so vieles, was im Moment geschieht.
Unsere Gesellschaft betont die hellen Farben des Lebens. "Glücklich" zu sein ist das A und O. Der Trauer wird oft wenig Bedeutung beigemessen. Dabei ist das Dunkel nur die andere Seite des Lichts. Wenn das Licht und der Tag überbetont werden, wie kann die Nacht heilen und ordnen?
Niemand weiss, was das Jahr bringen wird, das in ein paar Tagen beginnt. Wir haben nur das Jetzt. Und hier müssen wir uns orientieren.
Manchmal werden mir die Geschichten fast zu viel, die Schicksale, die ich mitbekomme. Ich kann mich schwer abgrenzen. Auch das ist eine Qualität. Aber es gibt Momente, da tun das Alleinsein und die Abgeschiedenheit gut.