Ich habe davon geschrieben, dass die Zeit der Raunächte eine Zeit des Rückzugs für mich war. Das trifft in vielerlei Hinsicht zu.
Unter anderem verbrachte ich 10 Tage in Isolation. Ein Test fiel positiv aus. So verbrachte ich amtlich gesteuerte Ferien zuhause.
Der Vorteil davon ist, dass ich nun über ein Genesen-Zertifikat verfüge. Für einige Monate werde ich Zugang zur Zivilisation haben. Einerseits freue ich mich darüber. Anderseits steigt ein schales Gefühl auf, und es will keine rechte Freude aufkommen. Es bleibt dabei, dass unsere Welt verrückt ist, und dass ich Teil eines Systems bin, das ich so sehr nicht gutheissen kann.
Auch wenn ich auf dem Papier nun für ein paar Monate wieder "dazu gehöre", bin ich mit meinem Geist, meinen Ideen, meinen Überzeugungen und Gefühlen doch weiterhin ein Aussenseiter.
Aber es hat auch sein Schönes, ein Aussenseiter zu sein. Weil man andere Aussenseiter:innen kennenlernt und sieht, was für wunderbare Menschen es sind. Ich mag Aussenseiter. Ich fühle mich wohl unter ihnen. Ich bin stolz, ein Aussenseiter zu sein. Ich möchte nichts anderes sein. Those are my people.
In meiner Aussenseiter-Welt bin ich in den 10 Tagen der Isolation so in meine eigene Tiefe gekommen wie noch selten je zuvor.