Wendung

Heute war ich bei einer Freundin zu Gast. Nach Gesprächen über Kunst und Musik und Umweltschutz kamen wir auf die Covid-Situation zu sprechen. Sie äusserte ihr völliges Unverständnis gegenüber dem "ganz anderen Denken", das sich gegen die Impfung und gegen die Wissenschaft stellt, wie sie sich ausdrückte.

 

Eine Situation, die ich oft antreffe: Leute, die ich mag, mit denen ich freundschaftlich verkehre, haben null Verständnis für die Massnahmen- und Impfkritik.

 

Was habe ich gemacht in der Situation? Ich habe gesagt, dass ich in der Impfung nicht das Hauptproblem sehe und befürworte, dass jede*r selber entscheiden kann, und dass ich das Problem eher in den daran anschliessenden Fragen wie etwa der problematischen "Rückkehr zur Normalität" mit genauso viel Fliegerei wie vorher sehe. Darin konnten wir uns finden.

 

War ich unehrlich? Hätte ich klarer Stellung beziehen müssen? Ich weiss es auch nicht. Und vor allem weiss ich nicht, wie wir je aus diesem komischen Glaubenskrieg herauskommen sollen.... Wo führt das noch hin?

 

Da nehme ich mich selber bei der Nase und sage mir: lebe im Jetzt. Das Morgen ist noch nicht da, und Du weisst nicht, wie es sein wird. Niemand weiss es. Vielleicht gibt es eine unerwartete Wendung - es wäre nicht die erste in der Menschheitsgeschichte.